Neujahrsempfang der Gemeinde Weyher

11. Januar 2019

 

Schwungvoll starteten die Weyherer am vergangenen Samstag beim Neujahrsempfang im Dorfgemeinschaftshaus (DGH) in das neue Jahr. Und dabei war die abgebaute und auf der Bühne abgestellte Küche nur ein Beleg dafür, dass die Sanierung der guten Stube unmittelbar bevorsteht.

Ortsbürgermeister Andreas Möwes begrüßte viele Bürgerinnen und Bürger, darunter auch Weinprinzessin Sophie Hundemer, Staatssekretär Dr. Thomas Gebhart, Kreisbeigeordneter Bernd E. Lauerbach, Erster Beigeordneter der Verbandsgemeinde, Eberhard Frankmann, die Altortsbürgermeister Hans-Jürgen Schwaab und Jürgen Volkert, von der Prot. Kirchengemeinde Lothar Schwarz, Vertreter der Banken sowie viele Vereinsvorsitzende.

Von einem „bewegten 2018“, das „stark geprägt war von dem Ringen um eine zukunftsweisende und zugleich tragfähige Entscheidung zur Betreuung unserer Kleinsten“ sprach Möwes. Viele guten Vorschläge und Lösungsansätze wurden verfolgt, viel Zeit dafür aufgewandt. Sei heute vor einem Jahr noch von einer Beteiligung an einer Übergangslösung mit Containern in Edesheim ausgegangen und eine sich anschließende Kooperation zwischen Weyher und Rhodt in Betracht gekommen. So habe die Entscheidung des Gemeinderates Edesheim für einen Neubau einer kommunalen Einrichtung eine Kooperation mit Rhodt verstärkt weiterverfolgen lassen. Abwägungen für einen Standort, der den heutigen Anforderungen gerecht werde, wurden getroffen, erfolgreiche Verhandlungen mit dem Grundstückseigentümer geführt, eine Planung in Auftrag gegeben und ein Finanzierungsmodell entwickelt. Die zunächst mit 800.000 Euro angenommenen Baukosten lagen bei der Vorlage der Planung im Sommer bei 1,07 Millionen Euro – immense Kostensteigerungen durch die boomende Bauwirtshaft und rechtlich verschärfte Rahmenbedingungen beim Bau und Betrieb einer Kita. Auch das „Gute-Kita-Gesetz“ des Bundes zähle zu den Rahmenbedingungen, denen sich der Rat stellen musste. Mit breiter Mehrheit habe der Ortsgemeinderat im Dezember beschlossen, „das Projekt einer eigenen Kita nicht weiter zu verfolgen, sondern die Kooperation mit Edesheim mit Beteiligung an einer neuen kommunalen Kita dort fortzusetzen.“ Die Finanzierung, so Möwes, basiere auf einer von der Verbandsgemeinde nach Kinder- und Einwohnerzahlen ermittelten Mietbeteiligung an dieser Einrichtung. Das erklärte Ziel des Ortsbürgermeisters: „dadurch frei werdende Mittel für andere Projekte im Dorf einzusetzen, von denen Kinder, Jugendliche und Senioren profitieren“.

Ein weiteres Großprojekt, das den Rat seit 2014 beschäftige, seit vergangenen Montag laufe und nach aktueller Bauzeitenplanung im Sommer fertiggestellt sein soll: die Sanierung des Dorfgemeinschaftshauses mit Kosten in Höhe von 757.000 Euro. Barrierefrei und mit einer verbesserten Funktionalität soll das DGH dann einladen. Der Baubeginn habe sich verzögert, weil bei Ausschreibungen entweder keine oder überhöhte Angebote abgegeben wurden, nun seien jedoch zuverlässige und preislich akzeptable Firmen gefunden worden. Die Kellerräume wurden bereits trockengelegt, die Küche abgebaut, Anfang der Woche ging es los.

Eine Herausforderung stelle auch die Sicherstellung der Nahversorgung da, seit im Frühjahr die Bäckereifiliale schloss. Aus einem Workshop heraus habe sich eine ehrenamtliche Ausgabe vorbestellter Backwaren entwickelt – aus dem Provisorium gelte es eine dauerhafte Einrichtung zu entwickeln. Mit Blick auf 2019 nannte der Ortsbürgermeister die Teilnahme am europäischen Dorfwettbewerb „Entente Florale“ und die Kommunalwahlen. Eine Wiederwahl strebe er an, verkündete Möwes.

Weyher könne stolz darauf sein, dass „das Zusammenwirken vor Ort funktioniert“, rief Staatssekretär Dr. Thomas Gebhart den Weyherern zu. Kreisbeigeordneter Bernd E. Lauerbach sprach von einer gesegneten Region, von einer wunderschönen Landschaft und einem liebenswerten Landkreis mit Weyher als Perle mittendrin. Die Gemeinde habe vieles auf den Weg gebracht, lobte auch Eberhard Frankmann, Erster Beigeordneter. Was für die Weinrebe gelte – tiefgründig, verwurzelt, mit festen Stand und auf gutem Boden – gelte auch für die Menschen inmitten einer Dorfgemeinschaft. Weinprinzessin Sophie Hundemer wünschte für 2019 schöne Begegnungen mit Menschen und Wein.

Für die Musik sorgten die Kolpingkapelle (Leitung: Walter Bachmann) und der Männergesangverein Liedertafel (Vorsitzender Christian Fröner). Es gab eine Kinderbetreuung und einer Tradition folgend segneten die Sternsinger nach ihrer Tour durch die Gemeinde auch das DGH. Die Weyherer Winzer versorgten die Gäste mit guten Tropfen.

Text: Ivonne Trauth, Bild: Michaela Wappler-Dorst

Weyher gefällt mir