Sehenswürdigkeiten
Rathaus und Kattelbasbrunnen
Zu den Sehenswürdigkeiten und Kulturdenkmälern im Ort zählt das im 18. Jahrhundert barock überformte Alte Rathaus von 1608 mit einem polygonalen Treppenturm und einer Arkadenhalle. Es beherbergt heute einen kleinen Dorfladen mit Café. An der Ostfassade wurde im Jahr 1999 vom Fremdenverkehrsverein der “Kattelbas-Brunnen” errichtet, der an die Hebamme Katharina Lutz (genannt “Kattelbas”) erinnert und damit der einzige Hebammenbrunnen Deutschlands ist.
Dorfgemeinschaftshaus
Aus dem 18. Jahrhundert stammt das herrschaftliche Schul- und Gemeindehaus, das Ende der 195oer Jahre erweitert und 1988/89 zum Dorfgemeinschaftshaus umgebaut wurde. Es bietet nun in einem abtrennbaren Saal bis zu 180 Personen Platz für Konzerte, Theateraufführungen, Ausstellungen sowie Familienfeiern und wird auch vom Sportverein für Gymnastik und Tischtennis genutzt. Das denkmalgeschützte Hauptgebäude wurde 2014 umfassend saniert. Darin befinden sich drei Wohnungen sowie ein Tagungsraum für bis zu 30 Personen.
Kirche
Die Kirche “St. Peter und Paul” hat ihre Ursprünge im frühen 15. Jahrhundert und wurde nach teilweiser Zerstörung im Erbfolgekrieg von 1689 in den Jahren 1712-1716 im Barockstil wieder aufgebaut. Aus dieser Zeit stammen auch die Altäre und die Glocken (1733 u. 1749). Der Kirchhof wird bis heute noch als Friedhof genutzt. An dessen Mauer ist das ehemalige Wachthaus mit Arrestzelle angebaut, in dem heute die Pfarrbücherei für jedermann geöffnet ist. Gegenüber der Kirche wurde im Garten des spätbarocken “Frühmeßhauses” im Jahr 1909 das “Luisenstift” als Schwesternhaus und Kindergarten errichtet, das heute als Pfarrheim u.a. für die Jugendarbeit genutzt wird.
Historischer Ortskern
Zur Denkmalzone im alten Ortskern gehört eine gut erhaltene Bebauung ab dem 16. Jahrhundert mit einigen dorftypischen öffentlichen Gebäude sowie Fachwerkhäuser und zahlreiche Torbögen.
Lourdesgrotte, Glockenbrunnen und Michelskapelle
Am nördlichen Ortsrand findet sich ein über 100 Jahre alter Mammutbaum, am südwestlichen Ortsrand der Glockenbrunnen und nicht weit davon die Michaelskapelle, die 1951 zum Gedenken an die Opfer der beiden Weltkriege errichtet wurde. Gleich über dem Dorf am Waldrand wurde 1904 eine Lourdesgrotte angelegt.
Bildstöcke und Wegkreuze
Viele barocke Bildstöcke und Wegkreuze sind in der Gemarkung und an den Ortseingängen zu finden, darunter das “Weiße Bild” eine barocke Immaculata aus dem Jahr 1749 sowie eine barocke Figur des “Guten Hirten” am Pfarrhaus.
Weyherer Kirchenglocken
Eine weitere Besonderheit hat der Ort zu bieten:
im Kirchturm läutet das älteste zusammenhängende Kirchenglockengeläute der Pfalz. Und so kam es dazu:
1794 retteten junge Männer aus dem Dorf die Glocken vor dem Zugriff der französischen Revolutionsheere. Die Glocken, von den Soldaten bereits vom Turm geholt, sollten am nächsten Tag abgeholt und eingeschmolzen werden. In der Nacht schafften die jungen Männer die Glocken aus dem Dorf und vergruben sie in einem frisch gerodeten Weinberg. Trotz vieler Repressalien konnten die Glocken nicht gefunden werden.
Erst 1804 war die Gefahr vorüber, die Glocken aus der Erde geholt und unter großem Jubel der Einwohner wieder an ihren angestammten Platz gebracht.
Nach dem damaligen Bürgermeister Peter Eberle, der trotz Beugehaft in der Landauer Festung standhaft blieb und die Namen der Glockenretter nicht preisgab, wurde im Neubaugebiet eine Straße benannt.
Blumenhof
Eine besondere Attraktion in Weyher, die viel Bewunderung hervorruft, ist der „Blumenhof“ von Günter Schwaab im Oberdorf. Die Rosen sind ein Traum und die Passionsblumen, die den Hof umranden, eine Augenweide. Außergewöhnlich sind aber vor allem die Kakteen, die weit über zwei Meter hoch und zum Teil 30 Jahre alt sind.
Ein seltenes und vor allem kurzes Spektakel ist ihre Blüte, die für nur wenige Tage Mensch und Bienen erfreuen. Es lohnt sich immer am Blumenhof vorbeizuschauen. Und wenn Wanderer mit Günter Schwaab in Gespräch kommen, können sie viel über seine Pflanzen erfahren.
Historie
Erste urkundlicher Erwähnung
Die erste urkundliche Aufzeichnung und Benennung des Ortes erfolgte im sogenannten “Lorscher Codex” des Jahres 777. Dass bereits in der Zeit der römischen Herrschaft (im 1. Jahrhundert v. Chr.) in diesem Bereich gesiedelt war, davon zeugen Funde von Steinsärge und von Grundmauern einer römischen Villa südlich der Pfarrkirche die bei der Flurbereinigung 1964 zu Tage traten. Auch der Ortsname leitet sich von dem lateinischen Wort ”Villa” ab. Aus “villa” wurde “villere”, “wilre”, “wiler”, “Weiher” und schließlich “Weyher”.
Neuzeit
Von 1816 bis 1947 gehörte unser Ort, wie die ganze Pfalz, zu Bayern und hiernach zum Bundesland Rheinland-Pfalz. Er liegt im Landkreis Südliche Weinstraße und trägt den offiziellen Namen “Weyher in der Pfalz”.
Mittelalter
Von 1816 bis 1947 gehörte unser Ort, wie die ganze Pfalz, zu Bayern und hiernach zum Bundesland Rheinland-Pfalz. Er liegt im Landkreis Südliche Weinstraße und trägt den offiziellen Namen “Weyher in der Pfalz”.
Folgende Publikationen über die Geschichte unseres Dorfes sind am Schriftenstand in der Pfarrkirche oder in der Bücherei im Wachthäusel erhältlich:
“Die Glocken von Weyher- Die Geschichte eines Pfälzer Dorfes vom 17. bis ins 19. Jahrhundert”
herausgegeben 1994 von Dr. Wiltrud Ziegler für die Pfarrgemeinde St. Peter und Paul Weyher
Verkaufspreis: 6 Euro
“Weyher in der Pfalz- Spaziergang durch die Jahrhunderte”
herausgegeben 1996 von Dr. Wiltrud Ziegler
für die Pfarrgemeinde St. Peter und Paul Weyher
Verkaufspreis: 10 Euro
“Weyher in der Pfalz- Die katholischen Einwohner 1588-1899”
herausgegeben 2014
Autor: Bernhard Braun
Verkaufspreis: 20 Euro
Partnerschaft– Jumelage
Seit 1994 besteht offiziell eine Partnerschaft mit der Gemeinde Weyer im Elsaß.
Aufeinander aufmerksam wurden beide Dörfer infolge des Luftballonwettbewerbs zur 1200-Jahrfeier der Gemeinde Weyher in der Pfalz im Mai 1977: Ein Ostwind sorgte dafür, dass ein Ballon bis in die Nähe unserer heutigen Partnergemeinde im “krummen Elsaß” bei Saverne getragen wurde. Durch den Finder kam der erste Kontakt zustande, der über viele Jahre vor der offiziellen Besiegelung der Partnerschaft durch den damaligen Bürgermeister Willy Hundemer, der Feuerwehr und den Fußballern aufrechterhalten wurde.
Verbindungen zu Frankreich reichen in Weyher zurück bis ins 18. Jahrhundert, wo französiche Emigranten bei uns eine neue Heimat gefunden hatten: Der 1749 in Weyher ansässige Jean Jacques Duras war Hauptmäzen beim Guss unserer Kirchenglocken. Im Jahr 1784 sorgte der Ingenieur Johann Andreas von Traitteur mit einem Heißluftballonstart in Weyher für Aufsehen (und das nur ein Jahr nach dem allerersten Ballonstart der Gebrüder Mongolfiere in Paris 1783). Am Glockenbrunnen wurde 1984 anläßlich des 200jährigen Jubiläums ein Gedenkstein errichtet.
Durch die Gemeinde wurde 2007 in der Gewanne “Im Blümel” eine Sitzgruppe mit Gedenkstein sowie Streuobstwiese angelegt und der Platz unserer elsässisch-pfälzische Partnerschaft gewidmet.
Wetterdaten
Wetteraufzeichnung aus dem Jahr 2023
Günter Schwaab zeichnet seit 2002 die Wetterdaten von Weyher auf.