Weyher als weltoffenes Dorf mit viel Flair

07. Mai 2018

Weinpanorama erneut Publikumsrenner

Wein-Panorama wird erneut zum Publikumsrenner

Auch bei seiner elften Auflage hat das Weyherer Weinpanorama nichts von seiner Anziehungskraft eingebüßt, im Gegenteil. Schon bei der Eröffnung am Samstagvormittag tummelten sich ein paar hundert Gäste rund um den Glockenbrunnen. Winzer Johannes Bachtler wurde in seiner wohltuend kurzen Begrüßungsanasprache kurz unterbrochen, als ein etwas vorlauter Schwabe sich und seine 25 Mitreisenden doch extra als Gäste des Festes benannt haben wollte.

In Anspielung auf deren sprichwörtliche Sparsamkeit zeigte sich dann Landrat Dietmar Seefeldt schlagfertig. Er begann seinen Gruß mit den Worten „Na hoffentlich haben die Schwaben auch genug Geld mitgebracht damit sie lange hier aushalten können!“ Damit landete er einen schönen Lacherfolg. Weinprinzessin Sophie Hundemer eröffnete das Panorama mit den Worten: „Lassen sie sich von Wein und Weinbergen verzaubern!“ Die Kolping-Kapelle intonierte dazu passend den Kurt-Dehn-Klassiker „Ja so en gute Palzwoi“.

Das Flair des Wein-Panoramas ist schon etwas Besonderes. Genuss inmitten der Weinberge, wo acht Winzer beste Weine aus allen Lagen ihres Dorfes präsentierten, dazu kulinarische Köstlichkeiten, die von roter Bratwurst bis zum Stubenküken reichten. Vom „Grafen von Weyher“ bis zum „Kronprinzen“ war alles vertreten.

Wie schon in den letzten Jahren traf man auch wieder auf eine angehende Braut, die von fünf Freundinnen zum Junggesellinnenabschied nach Weyher entführt wurde. Diesmal war es Sylvia Rohr aus Saarbrücken, die am 9. Juni den Bund fürs Leben schließt. Sie kennt die Pfalz bestens, absolvierte sie doch ihre Ausbildung zur Finanzbeamtin vor 20 Jahren in Edenkoben. Ihre Cousine Simone Kuhn hatte im Internet recherchiert und dort das Weyherer Fest gefunden.

Ljiljana ist in Bad Herrenalb im Nordschwarzwald zu Hause. Vor 15 Jahren kam sie aus Serbien nach Deutschland. Ihr Mann brachte von seiner Arbeit einen Weinfestkalender mit nach Hause, dem ihm ein Kollege aus der Pfalz gegeben hatte. Sie suchte dann das Panorama aus, verabredete sich mit ihrer früheren Studienkollegin Phitlavanh die in Stuttgart wohnt und deren Eltern aus Laos stammen. Ljilijana buchte ein Hotel in Landau. Von dort aus ging es nach Weyher. Für den Abend stand noch ein Besuch auf dem Landauer Maimarkt an.

Stammgäste in Weyher sind Irmgard und Herbert Bopp aus dem badischen St. Leon-Rot. „Wir sind schon zum zehnten Mal beim Weinpanorama. Nur einmal gingen wir fremd. Da waren wir in Forst an der Weinstraße“ sagte Herbert Bopp, dem der pfälzische Wein gut schmeckt. „Auf jeden Fall besser als der badische“ ergänzte seine Frau lächelnd.

Am Samstagmittag gab es schon die ersten Schlangen vor allen Ständen. Nicht anders am Sonntag. So zeigte sich Winzer Matthias Siener ebenso wie seine Kollegen denn auch mit dem Verlauf der zwei Tage sehr zufrieden.

„Für uns Winzer, aber auch für die Gastronomen ist dies hier eine hervorragende Gelegenheit unsere Produkte zu präsentieren und damit Werbung in eigener Sache zu betreiben. Darüber hinaus ergibt sich die Gelegenheit mit den Besuchern ins Gespräch zu kommen um zu hören was ihnen gefällt oder aber auch was wir vielleicht noch besser machen können.“

Gerne dabei war Rudi Flick mit seiner Frau. Sie kommen aus Krems an der Donau in Österreich und übernachteten bei Matthias Siener. Bei einem Urlaub auf der Kanareninsel La Gomera hatten sie ein Ehepaar aus Augsburg kennengelernt, das schon vier Jahrzehnte nach Weyher kommt. Dieses erzählte vom Wein-Panorama und das Interesse war geweckt. Der Mann aus der Wachau bezeichnet sich selbst als „einen Kenner von der Kaffeebohne bis zum Hauben-Restaurant.“ So nennt man in seiner Heimat die Sterne-Gastronomie. Dem Panorama verlieh er fünf Hauben!

An der Michaelskapelle prosteten sich fünf junge Herren fröhlich zu. Sprachlich unverkennbar kamen sie aus Norddeutschland. Mit ihrem Freund Matthias, der vor kurzem wieder aus der Weltstadt Hamburg ins beschaulichere Heidelberg umgezogen ist, kamen sie per Zug über den Rhein herüber und kurvten mit dem „Schoppebähnel“ weiter von Edenkoben nach Weyher. Als eine gerade vorbeikommende Dame vor sich hin sagte: „Heute ist es aber ganz schön windig.“ entgegnete Michael, einer der fünf Männer: „Das ist doch kein Wind, das ist ein laues Lüftchen.“ Er ist offensichtlich einiges gewohnt. „So schön Hamburg auch ist, meine Freundin und ich würden sofort hierher ziehen. Hier ist es herrlich und die Menschen sind so natürlich und unkompliziert. Einfach toll!“ sagte er geradezu überschwänglich. Und die Anreise zum Weinpanorama im nächsten Jahr, wäre dann für die beiden auch deutlich kürzer!

Text: Heinz Lambert

 

Text: Heinz Lambert

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