Wir waren in Berlin!

02. Februar 2017

Am Freitag, den 27.01.2017 wurde im Rahmen der „Internationalen Grünen Woche“ in Berlin die 580 Einwohner zählende Gemeinde Weyher als Sieger im 25. Bundeswettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ mit der Goldmedaille ausgezeichnet. Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt überreichte im Rahmen einer Feierstunde die Urkunde.

„Ein ausgezeichnetes Dorf!“ Kein leeres Versprechen. Die Jury schreibt in ihrem Abschlussbericht des 25. Bundeswettbewerbs: „Weyher ist ein Wohn-, Arbeits-, und Urlaubsort von hoher Lebensqualität. Der Ort bietet alle Dinge des täglichen Bedarfs und weit mehr… durch den sehr guten Zusammenhalt und Austausch der örtlichen Vereine und der Kirchengemeinde werden viele Feste gemeinsam gestaltet. Dabei bringen sich in allen Bereichen auch Jugendliche stark ein. Mit viel Elan planen die Weyherer schon die nächsten Schritte Ihrer Dorfentwicklung.“ Auch zeigte sich die Jury beeindruckt von der Vielfalt und Qualität des Weinbaus sowie von vielen Tourismus-Initiativen im Dorf.

Zusammenhalt und die starke Gemeinschaft zeigten sich auch während des viertägigen Ausflugs zur Preisverleihung in Berlin. Während dieser Tage folgte ein Highlight dem Nächsten. Auch hier wurde alles bis ins Detail geplant, wie zum Beispiel auch der warme Fleischkäse, der mitten in der Nacht von Metzger Markus Staub aus Böbingen gebacken wurde und somit die erste Frühstückspause sicherte. Diese wurde um Kaffee- und Kuchenspenden der Reiseteilnehmer ergänzt. Auch der Zwischenstopp in Weimar mit Stadtführung, sorgte nicht nur für ein weiteres kulturelles Highlight sondern auch für eine Unterbrechung der doch recht langen Busfahrt nach Berlin. Selbstverständlich sorgten die mitgereisten Winzer auch dafür, dass keiner im Bus durstig blieb.

Bis zur Ankunft im Hotel am Alexanderplatz in Berlin führte die Fahrtstrecke schon an vielen Sehenswürdigkeiten der Hauptstadt vorbei. Am Freitag gab es zunächst die Gelegenheit zum Besuch der „Grünen Woche“ auf dem Messegelände. Natürlich war am Nachmittag die Preisverleihung im nahegelegenen CityCube Berlin kein alltägliches Ereignis. Auch nicht für die Kolpingkapelle, die mit ihrem musikalischen Beitrag „Ein Hoch auf uns“ die 1800 Leute im Saal in Stimmung brachte. Das anschließend auf den Festakt stattfindende Dorffest sorgte für einen sicherlich unvergesslichen Abend, bei dem der Erfolg so richtig gefeiert wurde.

Am Samstag gab es Gelegenheit zur Besichtigung verschiedener Sehenswürdigkeiten wie z.B. den Berliner Dom, die Museumsinsel sowie viele weitere bekannte Schauplätze. Ein weiterer Höhepunkt war der Besuch im Bundestag mit Führung und anschließender Besichtigung der Reichstagskuppel. Diese bot im Berliner Abendlicht eine unvergessliche Impression.

Am Sonntag verabschiedeten sich die rund 70 mitgereisten Weyher-Unterstützer von Bürgermeister Andreas Möwes und der ersten Beigeordneten Wilma Hambsch, denn die beiden durften dann am 31. Januar noch der Einladung des Bundespräsidenten Joachim Gauck zum Empfang für die 33 im Bundesentscheid erfolgreichen Dörfer ins Schloss Bellevue folgen.

 

Der seit dem Jahr 1961 alle drei Jahre auf Bundesebene stattfindende Wettbewerb trug zunächst den Namen „Unser Dorf soll schöner werden“. Zwischenzeitlich steht nicht mehr nur Grüngestaltung und Blumenschmuck im Mittelpunkt sondern auch dörfliche Lebensqualität. Dabei setzt der Wettbewerb darauf, dass die Menschen vor Ort ihr Lebensumfeld aktiv gestalten und Verantwortung übernehmen. Dabei werden soziale Themen ebenso behandelt wie Fragen der wirtschaftlichen Entwicklung und der Erhaltung einer intakten Natur.

Nachdem der Gemeinderat im März 2015 beschlossen hatte, sich nach 1992 wieder einmal Wettbewerb zu beteiligen, erfolgten im Mai, Juli und September 2015 zunächst auf Kreis-, Bezirks- und Landesebene jeweils Bewertungen in der Hauptklasse durch unterschiedliche Kommissionen. Jedes Mal konnte sich Weyher direkt für die Teilnahme auf der nächst höheren Ebene qualifizieren.

Im Rahmen des Landeswettbewerbes wurden der Gemeinde neben der Auszeichnung mit „Gold“ auch die mit Preisgeldern verbundenen Sonderpreise für „Vorbildliche Initiativen und Maßnahmen zur Stärkung der Innenentwicklung“ (Innenministerium) sowie „Vorbildliche ökologische Leistungen in der Gemeinde“ (Umweltministerium) zugesprochen. Abschließend hatten sich 33 von den insgesamt rund 2.400 teilnehmenden Dörfern für den Bundesentscheid 2016 qualifiziert. Die Bundeskommission besuchte Weyher am 04. Juli 2016 und zeigte sich sehr beeindruckt von der Präsentation, an der sich etwa 200 Einwohner aktiv beteiligten. Die breite Unterstützung aller Aktiven im Dorf trug sicher wesentlich zur Auszeichnung mit „Gold“ bei.

Als „Leuchtturmprojekt“ wurde von der Jury das im Rahmen des Wettbewerbs von Thomas Siener umgesetzte Projekt „Freifunk Weyher“ hervorgehoben. Es ermöglicht freies WLAN im Dorf und wurde in Eigenregie aufgebaut und gewartet. Viele Bürger stellen dafür ihren WLAN-Router für den Datentransfer der anderen zur Verfügung. Freifunk wurde inzwischen in vielen weiteren Gemeinden in der Region umgesetzt.

26.01.2017

27.01.2017 – Die Preisverleihung

28.01.2017

29.01.2017

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