Weinpanorama

08. Mai 2017

Rheinpfalz, 08. Mai 2017

Weinpanorama lockt am Wochenende zahlreiche Besucher an – Vier baldige Bräute und eine weit gereiste Männerunde

Von Heinz Lambert

Es gibt viele Weinfeste in der Pfalz und es gibt einige besondere. Dazu zählt zweifelsohne das Weinpanorama in Weyher, das am Wochenende seinen zehnten Geburtstag feierte und zahlreiche Gäste anlockte.

Die weitläufig aufgebauten Pavillons der acht beteiligten Weyherer Winzer mitten in der bekannten Weinbergslage auf dem Michelsberg, dazu Weine in einer atemberaubenden Vielfalt und kulinarische Genüsse, auch mal abseits von Bratwurst, Steak und Kesselfleisch. Es passte einfach alles. Wie bekannt das Weinpanorama mittlerweile ist, zeigte sich am Samstag, als schon um 11 Uhr am Glockenbrunnen einige hundert Gäste auf die Eröffnung durch die Weyherer Weinprinzessin Theresa Bachtler warteten. Auch die pfälzische Weinkönigin Anastasia Kronauer fehlte nicht. Offenen Herzens bekannte sie, dass sie das Weinpanorama bislang nicht gekannt habe. Das hat sich nach diesem Tag geändert. Landrätin Theresia Riedmaier war nach eigenem Bekunden bei fast allen Panoramen dabei. „Das Weinpanorama ist ein wunderschönes Geschenk für uns alle“, freute sie sich.
Dass dieses Fest nicht alltäglich ist, zeigte sich schon am Freitag, als ab 18 Uhr mitten in den Weinbergen die Pfälzer Kultband „Die anonyme Giddarischde“ 2000 Zuhörern bei der Auftaktveranstaltung einheizte. Statt Eintritt zu verlangen, freuten sich die Veranstalter über Spenden zur Unterstützung der Deutschen Leukämie-Forschung.
Nicht nur Pfälzer ließen es sich hier gefallen. Auch aus der Ferne waren Besucher angereist. Wie Eugene Gbekor. Der 48-Jährige, dessen Eltern aus Ghana kommen und der in London groß wurde, arbeitet derzeit in Heidelberg. Er trug einen Bauchladen vor sich her. Der Inhalt mutete leicht skurrilen und sexuell an. Was hatte es damit auf sich? „Er feiert hier seinen Junggesellenabschied. Am 4. Juni heiratet er seine Sarah“, erwiderte sein Freund Kwame Ahiabor lachend, der ebenfalls aus Ghana kommt und die Fahrt nach Weyher organisiert hatte. Im Schlepptau hatten sie auch noch Shobuit Jain aus Neu-Delhi. Am Wettbewerb „Weitestangereister Besucher“ hätte sich auch Gonzalo Joo Herrán aus Peru beteiligen können, der mit einem Freund aus Berlin unterwegs war. Der meinte in Anspielung auf das peruanische Nationalgericht lachend: „Wir haben an Essen ja hier alles Mögliche gefunden, nur noch keine gegrillten Meerschweinchen.“ Auch zum Zentrum von Junggesellenabschieden avancierte das Weinpanorama. Gleich vier Damen, die in Kürze den Bund fürs Leben schließen wollen, machten mit ihren Freundinnen die Runde und wussten schon bald die Vorzüge des Weyherer Weines zu schätzen.
Die vom ehemaligen Ortsbürgermeister Jürgen Volkert, zusammen mit Johannes Bachtler Hauptinitiator des Weinpanoramas, geführte Weinbergswanderung führte auf die andere Seite des Michelsberges. „Letztes Jahr gingen wir an die Stände der Winzer. Gestartet bin ich mit rund 40 Leuten. Das wurden dann aber an jeder Ausschankstelle weniger. Am Ende war ich fast alleine“, erklärt Volkert schmunzelnd die geänderte Wegführung. Nur schade, dass Petrus bereits ab 17.30 Uhr nicht mehr für gutes Wetter sorgte. Auch der Sonntag glänzte nicht mit Sonnenschein, trotzdem ließen sich viele Besucher nicht abschrecken.

Quelle: Rheinpfalz, Ausgabe Pfälzer Tagblatt

Weyher gefällt mir